US-Industrie auf absteigendem Ast

Verarbeitendes Gewerbe schwach - Im Einzelhandel klingeln aber die Kassen

US-Industrie auf absteigendem Ast

det Washington – Ungeachtet insgesamt günstiger Konjunkturaussichten hat sich die Schwäche in der US-Industrie im Januar fortgesetzt. Laut Notenbank gab die Produktion saisonbereinigt um 0,3 % nach. Auch wurde der Wert für Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf -0,4 % nach unten korrigiert. Damit ist die Fertigung in vier der vergangenen fünf Monate zurückgegangen. Bedenklich finden Ökonomen vor allem den längerfristigen Trend. Gegenüber Januar 2019 schrumpfte die Industrieproduktion nämlich um 0,8 %.Das ungewöhnlich warme Wetter führte bei Versorgungsunternehmen zu einem Rückgang um 4,0 %. Im Dezember war ein noch stärkerer Einbruch gemessen worden. Im verarbeitenden Gewerbe sank die Fertigung um 0,1 %. Dort fielen insbesondere Kürzungen beim Flugzeughersteller Boeing ins Gewicht.Im verarbeitenden Gewerbe ist die Produktion in drei der vergangenen fünf Monate geschrumpft. Für den Bergbau meldete die Fed ein Plus von 1,2 %. Die Kapazitätsauslastung in der gesamten Industrie gab um 0,3 Prozentpunkte auf 76,8 % nach und liegt damit um 3,0 Prozentpunkte unterhalb des langfristigen Durchschnittswerts. Gute Laune bei Verbrauchern Dagegen ließen insgesamt optimistische Verbraucher im Einzelhandel die Kassen klingeln. Wie das Census Bureau des Handelsministeriums berichtete, stiegen die Erlöse gegenüber Dezember um 0,3 % und im Vorjahresvergleich um 4,4 %. Im Dezember, wegen des Weihnachtsgeschäfts traditionell ein verkaufsstarker Monat, hatten die Umsätze nur um revidierte 0,2 % zugelegt.Der deutlichste Anstieg wurde bei Tankstellen und beim elektronischen Kommerz gemessen. Beim Einzelhandel außerhalb von Verkaufsräumen kletterte der Umsatz gegenüber Januar 2019 um 8,4 %. Bei herkömmlichen Kauf- und Warenhäusern ermittelte das Ministerium aber einen Rückgang um 5,5 %. Experten sehen in diesen Zahlen einen weiteren Beweis für den andauernden Strukturwandel in der Branche.Die weit verbreitete Zuversicht unter Verbrauchern unterstreicht auch der jüngste Sammelindex der Universität Michigan. Der Index der Verbraucherstimmung stieg im Februar um 1,1 % auf 100,9 Punkte, der zweithöchste Wert seit Beginn der Expansion. Optimistisch schätzen Konsumenten insbesondere die Zukunftsaussichten ein.Weitere Zeichen dafür, dass sich die Währungshüter über Inflation keine Sorgen zu machen brauchen, lieferte das US-Arbeitsministerium. So blieben im Januar die Einfuhrpreise gegenüber Dezember unverändert. Ins Gewicht fielen dabei vor allem billigeres Öl und Erdgas. Verglichen mit Januar 2019 zogen die Preise der Energieimporte aber deutlich an. Im Vorjahresvergleich kletterten die Preise um 0,3 %. Ausfuhren waren in der Berichtsperiode im Monatsvergleich um 0,7 % teurer. Im Dezember hatten die Preise um 0,2 % nachgegeben.