Arbeitslosigkeit in Deutschland

Schwerer Wechsel aus dem Bürgergeld

Vor allem die lahmende Konjunktur erschwert den Wechsel von Arbeitslosen aus dem Bürgergeld in die Erwerbsarbeit. Sanktionen helfen nur bedingt, betont eine Studie.

Schwerer Wechsel aus dem Bürgergeld

Schwerer Wechsel
aus dem Bürgergeld

dpa-afx Nürnberg

Seit Einführung des Bürgergelds haben 5,7% weniger Menschen in der Grundsicherung einen Job aufgenommen als zuvor. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. Insgesamt seien die Jobaufnahmen jedoch um 20% nach unten gegangen – was zeige, dass andere Gründe als das Bürgergeldkonstrukt eine Rolle spielten, sagte der IAB-Forscher Enzo Weber. Spürbare Effekte hätten auch bereits das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Sanktionen bei der damaligen Hartz-IV-Regelung sowie das vorübergehende Aussetzen der Sanktionen im Zuge der Bürgergeld-Reform gehabt. Weber betonte, es bedürfe beim Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit des richtigen Maßes. Wenn Sanktionen ausgesprochen werden, dann sollten sie eher über längere Zeiträume verhängt werden, statt sie überhart zu beschließen. Es mache auch keinen Sinn, einen Widerspruch von Vermittlung und Weiterbildung aufkommen zu lassen. „Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen, erfordert einen langen Atem“, sagte Weber.

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