Rekordbußgeld für Stahlkonzerne

Illegale Preisabsprachen kosten 646 Mill. Euro - Thyssen zahlt Löwenanteil

Rekordbußgeld für Stahlkonzerne

ab Düsseldorf – Wegen illegaler Preisabsprachen über einen Zeitraum von 14 Jahren hat das Bundeskartellamt gegen drei Stahlhersteller die Rekordbußgeldsumme von 646 Mill. Euro verhängt. Es handelt sich aber nicht nur um die höchste Bußgeldsumme, welche die Behörde je verhängte, sondern auch um das dritte Verfahren im Stahlsektor, das die Bonner binnen gut eines Jahres abschließen. Im vorigen Jahr hatte es die Hersteller von Edelstahl getroffen, kürzlich wurden die großen Autohersteller zur Kasse gebeten, da sie die Preise beim Einkauf von Langstahl abgesprochen hatten.Im jetzt abgeschlossenen Verfahren geht es um kartellrechtswidrige Absprachen bei Grobblechen. Die Unternehmen hätten sich über die Höhe von Aufpreisen und Zuschlägen für bestimmte Quartobleche abgestimmt, lautet der Vorwurf.Mit 370 Mill. Euro muss Thyssenkrupp den Löwenanteil der Bußgeldsumme schultern. Der angeschlagene Essener Konzern hat die Summe im Abschluss 2018/19 bereits vollständig zurückgestellt. Voestalpine, die mit dem Kartellamt kooperierte, kommt dagegen mit einem vergleichsweise niedrigen Bußgeld von 65,5 Mill. Euro davon. Der Restbetrag, abzüglich des auf drei verantwortliche Privatpersonen entfallenden Betrags, entfällt auf die Ilsenburger Grobblech GmbH, die zu Salzgitter gehört. Die Dillinger Hütte hatte die Kartellwächter auf die Spur gesetzt und muss deshalb kein Bußgeld zahlen. – Bericht Seite 9