Komplikationen bei Corona-Massenimpfung

Zwei Personen zeigen schwere allergische Reaktion

Komplikationen bei Corona-Massenimpfung

hip London – Zwei Mitarbeiter des britischen Gesundheitswesens NHS haben eine schwere allergische Reaktion auf den Corona-Wirkstoff von Pfizer und Biontech gezeigt. Die zuständigen Aufseher rieten danach Personen, die unter schweren Allergien gegen Arzneimittel, Impfstoffe oder Lebensmittel leiden, von der Impfung ab. Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Stephen Powis, medizinischer Direktor bei NHS England. Das Vereinigte Königreich hatte am Dienstag mit Massenimpfungen begonnen, nachdem der Regulierer MHRA (Medicines & Healthcare Products Regulatory Agency) eine Notfallzulassung für das Produkt erteilt hatte. Gestern erteilte Health Canada eine vorläufige Genehmigung für die Notfallverwendung des Impfstoffs, wie der Viagra-Hersteller mitteilte.Wie die BBC berichtete, erlitten die beiden NHS-Mitarbeiter eine anaphylaktoide Reaktion, seien aber bereits wieder auf dem Weg der Genesung. Dabei könne es sich um Hautausschlag, Atemlosigkeit oder einen Abfall des Blutdrucks handeln. Das sei aber nicht mit der mitunter zum Tod führenden Anaphylaxie zu verwechseln. Beide litten unter schweren Allergien und mussten deshalb einen Adrenalin-Pen mit sich führen. Die klinischen Studien hätten ergeben, dass einer unter 1 000 Geimpften eine allergische Reaktion zeigen könnte. Mittlerweile wurden in Großbritannien bereits Tausende geimpft.Unterdessen wurden in einem Papier in der medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet” weitere Daten zu dem Corona-Impfstoff veröffentlicht, den AstraZeneca mit der Universität Oxford entwickelt hat. Demnach liegt dessen Wirksamkeit nach zwei Dosen bei 62 %. Bemerkenswerterweise lag die Wirksamkeit in einer Gruppe, die eine halbe, gefolgt von einer ganzen Dosis erhalten hatte, bei 90 %. Erklären konnten die beteiligten Wissenschaftler diese Differenz nicht. Steve McGarry, Global Head of Healthcare Research bei der HSBC, nannte die Daten “nicht überzeugend”. Die Ergebnisse zur Reduzierung der Übertragung durch Infizierte, die keine Symptome zeigten, seien “nicht ermutigend”. Alle Studienteilnehmer, denen eine halbe, gefolgt von einer ganzen Dosis verabreicht wurde, waren jünger als 55 Jahre – angesichts der hohen Opferzahlen unter älteren Menschen eine unglückliche Wahl. Die Daten zeigen zudem, dass das Präparat am wirksamsten ist, wenn die zweite Dosis erst nach mindestens sechs Wochen verabreicht wird.