Bund will Open RAN mit Milliarden fördern

Technologie für künftige Mobilfunknetze

Bund will Open RAN mit Milliarden fördern

Reuters Berlin – Die Bundesregierung will den Einsatz der sogenannten Open-RAN-Technologie mit Milliarden fördern und damit die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern wie Huawei verringern. Geplant sei, 2 Mrd. Euro aus dem Konjunkturpaket bereitzustellen, um Soft- und Hardware für diese Technologie in Deutschland und Europa entwickeln zu können, geht aus einem Strategiepapier des Verkehrsministeriums hervor. So solle schnellstmöglich die Entwicklung, Zertifizierung und Validierung von Open-RAN- und Virtual-RAN-Komponenten in geeigneten Laborumgebungen und auf Testfeldern unterstützt werden.Laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bietet Open RAN die Chance, sich technologisch unabhängiger zu machen und gleichzeitig einen neuen Industriezweig mit völlig neuen Geschäftsmodellen aufzubauen. Bei Open RAN müssen die Hardware-Komponenten einer Basisstation sowie die notwendige Software nicht mehr von einem Anbieter kommen. Gerade in Hinblick auf die Debatte um den Einsatz von Huawei-Technologie im 5G-Netz gilt die Trennung von Hard- und Software als attraktiv. Zudem versprechen sich Telekomkonzerne weltweit mehr Wettbewerb und dadurch bessere Preise, schnellere Updates und eine höhere Flexibilität beim Wechsel zwischen Anbietern. Bisher fehlen jedoch die notwendigen Standards und technischen Spezifikationen.In einer Absichtserklärung der Telekomriesen Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone heißt es, Open RAN solle die Technologie der Wahl für künftige Mobilfunknetze werden. Dafür würden die Mobilfunker mit existierenden und neuen Partnern, Initiativen sowie europäischen Politikern zusammenarbeiten. Ziel sei es, zeitnah ein kommerzielles Angebot nutzen zu können, das konkurrenzfähig zu traditionellen Lösungen ist.