Noch drei Handelstage, dann ist das ereignisreiche Börsenjahr 2023 zu Ende. Und Faktoren, die die Entwicklung an den Märkten in diesem Jahr bestimmt haben, werden den Anlegern aller Voraussicht nach wohl auch 2024 erhalten bleiben. Leider, muss man sagen, und zwar mit Blick auf den Ukraine-Krieg und den Krieg im Nahen Osten und das damit verbundene menschliche Leid. In beiden Fällen ist nämlich keineswegs ein Ende auf kurze Sicht absehbar. Zu hoffen bleibt, dass es im nun beginnenden Jahr zu einem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen kommen wird, damit weiteres Leid vermieden wird. Sollte es zu einer Intensivierung der Kriegshandlungen in den beiden Fällen kommen, müssen sich Anleger auf Einflüsse auf die Rohstoffmärkte einstellen und je nach Ausmaß der Kursbeeinflussungen auch auf Einflüsse auf die Inflationsentwicklung und damit auf die Geldpolitik der großen internationalen Notenbanken.

Und damit ist der dritte Faktor angesprochen, der die Märkte in diesem Jahr begleitete und dies wohl auch 2024 tun wird: die Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten. Sollte die Teuerungsentwicklung angefacht über die Energiemärkte nicht aus dem Ruder laufen, ist von einer konjunkturellen Abschwächung dies- und jenseits des Atlantiks auszugehen, und dann stehen Leitzinssenkungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank auf dem Programm, und sie werden derzeit bereits von den Märkten eingepreist. Abzulesen ist dies an den deutlichen Rückgängen der Staatsanleiherenditen. Wurden Anfang Oktober gemessen an der zehnjährigen Bundrendite erst die höchsten Stände seit rund zwölf Jahren erreicht, ist der Markt mittlerweile auf deutlich tieferen Niveaus angekommen. Und das sollte sich im kommenden Jahr fortsetzen.

Niedrigere Kapitalmarktverzinsungen sprich Bondrenditen sind dann auch ein positiver Faktor für die Aktienmarktentwicklung, denn Unternehmen werden auf der Refinanzierungsseite weiter entlastet, was ihnen hilft, durch eine schwächere Konjunktur zu kommen. Das könnte den Dax unterstützen. Die derzeitige Zinsentwicklung könnte sich somit als gutes Omen für die Aktienmärkte erweisen.