Verbraucher bleiben in Konsumlaune

GfK-Index gibt nach - Weniger Personal gesucht

Verbraucher bleiben in Konsumlaune

ba Frankfurt – Zum Jahresende 2019 zeigen sich die deutschen Verbraucher wieder etwas vorsichtiger. Auch wenn das stürmischer werdende konjunkturelle Umfeld und die Diskussion um Negativzinsen auch für Privatanleger die Verbraucherstimmung im Dezember belasten, tut dies der Kauflaune bislang keinen Abbruch. Wie die Ergebnisse der aktuellen GfK-Konsumklimastudie zeigen, sind sowohl die Einkommens- als auch die Konjunkturerwartungen etwas gesunken, wohingegen die Anschaffungsneigung “ihr ohnehin sehr hohes Niveau” noch einmal steigern konnte, wie GfK-Experte Rolf Bürkl sagte. Für Januar wird dementsprechend ein Rückgang des GfK-Konsumklimas um 0,1 auf 9,6 Punkte prognostiziert (siehe Grafik).Die Konsumlaune ist um 2,2 auf 52,2 Punkte gestiegen und liegt damit auf Vorjahresniveau. Rückenwind kam dabei von der Niedrigzinspolitik der EZB, die die Sparneigung auf ein neues Allzeittief hat fallen lassen. Sparen als Konsumalternative ist laut Bürkl derzeit wenig attraktiv, “zumal nun auch Privatanleger befürchten müssen, Strafzinsen für ihre Geldanlagen bei den Banken zahlen zu müssen”.Die Konjunkturerwartungen haben im Dezember ein gutes Drittel der Gewinne vom November wieder abgegeben, da sich bei den Verbrauchern der Eindruck verstärkt habe, dass sich die deutsche Konjunktur spürbar abschwächen wird, erklärt Bürkl das Minus von 6,1 auf -4,4 Punkte. Die Handelskonflikte hingen wie ein Damoklesschwert über der Exportnation Deutschland, zudem schwächele das Wachstum weltweit etwas. Das dürfte die Angst vor Jobverlust in den exportorientierten Industrien und bei deren Zulieferern steigen lassen.Die Einkommenserwartungen weisen mit 35,0 Punkten, das sind 10,5 weniger als im November, zwar weiter ein hohes Niveau auf, doch laut Bürkl ist die Euphorie inzwischen verflogen. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Oktober 2013 gemessen. Die zuletzt nachlassende Dynamik auf dem Jobmarkt sowie “die Meldungen über personelle Anpassungen in einigen Industriebereichen, wie der Automobilindustrie und deren Zulieferern, lassen aber den Einkommensoptimismus schwinden”, kommentierte Bürkl. Die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Personalsuche zeigt sich auch im Ifo-Beschäftigungsbarometer, das im Dezember um 0,6 auf 98,9 Punkte gefallen ist. “Trotzdem wird sich der Aufschwung am Arbeitsmarkt weiter fortsetzen”, erwartet Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Für Dezember wird eine unveränderte Arbeitslosenquote von saisonbereinigt 5,0 % erwartet.