Kauflaune der US-Verbraucher getrübt

Positive Signale vom Immobilienmarkt

Kauflaune der US-Verbraucher getrübt

det Washington – Anhaltende Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise haben im August erneut auf die Stimmung der US-Verbraucher durchgeschlagen. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, brach der Index des Verbrauchervertrauens im August um 6,9 Zähler ein und fiel auf 84,8 Punkte. Ein starker Rückgang wurde bei der Gegenwartskomponente gemessen: Im vergangenen Monat hat sich in der Wahrnehmung der Verbraucher sowohl die Lage am Arbeitsmarkt als auch das allgemeine geschäftliche Umfeld deutlich verschlechtert. Analysten von Oxford Economics führen diese Eintrübung auf die nach wie vor steigenden Corona-Infektionen zurück. Zudem laufen einige den Arbeitsmarkt stützende Maßnahmen der Regierung in Kürze aus und sorgen für zusätzliche Ungewissheit.Es handelt sich bereits um den zweiten Rückgang in Folge. Lynn Franco, Ökonomin des Conference Board, schätzt auch die kurz- und mittelfristigen Zukunftsaussichten negativ ein: Obwohl die Kauflaune der Verbraucher zuletzt wieder gestiegen sei, “wird die Unsicherheit über die Konjunkturaussichten und die eigene Finanzlage den Konsumausgaben in den kommenden Monaten höchstwahrscheinlich einen Dämpfer verpassen”. Häuserpreise ziehen anPositive Signale kamen vom US-Immobilienmarkt. Hier setzt sich der Aufschwung fort. Nach Angaben des Handelsministeriums nahm die Zahl neuer Eigenheime, die verkauft wurden, im Juli um 13,9 % auf annualisierte 901 000 Einheiten zu. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl verkaufter Häuser sogar um 36,3 %. Nicht nur die Verkaufszahlen, auch die Preise ziehen weiter an. Dem S&P Corelogic Case-Shiller Index zufolge verteuerten sich Eigenheime im Juni um 0,6 % und im Vorjahresvergleich um 4,3 %. Dieselbe jährliche Zunahme hatte der Index im Mai ermittelt. In den 20 größten Ballungszentren kletterten die Preise im Vorjahresvergleich um 3,5 %. Den Aufwärtstrend bestätigt auch der Preisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA), der Überwachungsbehörde der staatlichen Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Er zog im Juni um 0,9 % an. Der Bericht erfasst kreditfinanzierte Immobilien, welche die FHFA entweder gekauft oder in Wertpapiere gebündelt hat.Laut FHFA kletterten die Häuserpreise von April bis Juni gegenüber der Vergleichsperiode 2019 um 5,4 %. Wie der Bericht hervorhebt, ist die Erholung deswegen umso ermutigender, weil in dieser Zeit in vielen Staaten weite Teile der Wirtschaft als Folge der Coronavirus-Pandemie noch geschlossen waren.Obwohl es sich bei beiden Preisindizes um Spätindikatoren handelt, signalisieren auch andere Daten, dass sich die robuste Erholung im Sommer sogar weiter beschleunigt hat, sowohl wegen der Öffnung der Wirtschaft als auch der weiter außerordentlich niedrigen Hypothekenzinsen.Neben den neuen Eigenheimverkäufen hatte das Handelsministerium zuvor für Juli eine Zunahme der Baubeginne um mehr als 22 % gemeldet. Zudem berichtete der Immobilienmaklerverband National Association of Realtors (NAR), dass vergangenen Monat die Zahl bestehender Eigenheime, die verkauft wurden, um fast 25 % gestiegen war.