IWF will Erleichterungen für Irland

Fonds: Entgegenkommen bei Schulden Bedingung für Rückkehr an Finanzmärkte

IWF will Erleichterungen für Irland

ste London – Zur dauerhaften Rückkehr Irlands an die Finanzmärkte hält der Internationale Währungsfonds (IWF) Erleichterungen bei den Schuldenlasten im Zusammenhang mit der Rettung des Bankensektors für wesentlich. Ermutigend sei, dass beim EU-Gipfel Ende Juni durch ein politisches Mandat Bewegung in diese Diskussion gekommen sei, erklärte der stellvertretende IWF-Direktor in Europa, Ajai Chopra, gestern in Dublin. Im September sollen den EU-Finanzministern Vorschläge präsentiert werden, an denen die irische Regierung mit Vertretern der sogenannten Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF derzeit arbeitet. Dabei müssten die Vorschläge jenen für andere Euro-Krisenstaaten mit ähnlichen Problemen entsprechen.Der IWF und die EU hatten Ende 2010 zusammen 67,5 Mrd. Euro für ein Hilfspaket von insgesamt 85 Mrd. Euro bereitgestellt, mit dem sich Irland bis Ende 2013 nicht an die Finanzmärkte begeben muss. Vor wenigen Tagen hatte Irland in einem Versuch erstmals seit der Stützung durch die internationalen Kreditgeber erfolgreich kurzfristige Mittel bei Investoren aufgenommen. Der IWF befürwortet schon seit Längerem Erleichterungen bei den Zinslasten für die zur Bankenstützung erhaltenen Kredite.Nach einem jüngst gemeldeten Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,1 % im ersten Quartal hält der IWF für 2012 ein Wachstum von 0,5 % in dem stark exportabhängigen Inselstaat für möglich. Bei Sozialleistungen könne noch gespart werden, erklärte der Fonds. Mit Rückendeckung der Kreditgeber will die irische Regierung die Binnenkonjunktur mit einem Wachstumspaket ankurbeln. Auf diese Weise sollten 13 000 Arbeitsplätze entstehen, so Haushaltsminister Brendan Howlin gestern. Die Jobs würden vor allem im Bausektor geschaffen, sagte er der “Irish Times”. Am Tag zuvor hatte die Regierung angekündigt, ein Konjunkturpaket in Höhe von 2,25 Mrd. Euro auflegen zu wollen. Das Geld solle vor allem in die Infrastruktur, etwa den Straßenbau, fließen. Die Baubranche sei von der Wirtschaftskrise am härtesten getroffen worden. Sie brauche nun Anschub.