Eigentlich dient die Bank of England dem ganzen Land und nicht nur dem wohlhabenden Südosten, wo die übergroße Mehrheit ihrer Mitarbeiter lebt. Im vergangenen Jahr hatte sie deshalb die Einrichtung eines „Northern Hub“ in Leeds angekündigt. Ein stellvertretender Gouverneur sollte dort seinen Sitz haben. Das Schatzamt hatte es vorgemacht: Bis zu 300 Beamte sollten nach Darlington verlegt werden. Seitdem sind enorme Reisekosten aufgelaufen, denn natürlich wollen die Ministerialbürokraten nicht in die vom industriellen Niedergang geprägte nordenglische Provinz umziehen. Bei den Mitarbeitern der Bank of England dürfte die Begeisterung für Leeds ähnlich groß gewesen sein. Die Notenbank legte ihr Vorhaben, dort mehr als 9 000 qm Bürofläche anzumieten, inzwischen auf Eis. Derzeit hat sie in Leeds nur wenige Mitarbeiter. Die für die Bargeldversorgung zuständige Filiale schließt im Februar. Das Lippenbekenntnis zur Dezentralisierung wurde jedoch wiederholt und dabei wohl gehofft, dass das Thema schnell in Vergessenheit gerät.