Die New York Stock Exchange (Nyse) sitzt auf einem großen Rückstau an Börsengängen. "Der Markt läuft sich für eine sehr starke IPO-Saison warm", sagt Lynn Martin, Präsidentin der weltgrößten Wertpapierbörse, im Interview der Börsen-Zeitung. Fast alle Unternehmen, die eigentlich noch für ein Listing im Schlussquartal 2023 eingeplant gewesen seien, hätten ihre Initial Public Offerings auf das neue Jahr verschoben.

Langfristige Stimmungsbelastungen durch das verpatzte US-Debüt des deutschen Schuhherstellers Birkenstock zu Beginn des vierten Quartals befürchtet Martin nicht. "Bis die Aktie über den Ausgabepreis zurückgekehrt ist, hat es nur einen Monat gedauert – und viele andere Unternehmen werden den Markt aufgrund seiner Liquiditätstiefe und der großen Zahl an institutionellen Investoren auch künftig anzapfen", betont die Nyse-Präsidentin, die seit Januar 2022 im Amt ist. Dabei verweist sie auf den führenden globalen Sportwetten- und Spieleanbieter Flutter, der Anfang des neuen Jahres in New York debütieren will.

Insgesamt seien starke Listings ausländischer Unternehmen für den führenden Marktbetreiber wichtig, um sich von der erstarkenden Konkurrenz abzuheben. Deutschland sei "sicher ein Markt, auf den wir uns scharf fokussieren", führt Martin aus. Inklusive Birkenstock sei die Nyse die Heimat von sieben deutschen Unternehmen, die zusammen auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 200 Mrd. Dollar kämen. "Wir würden uns freuen, mehr zu begrüßen", unterstreicht die Managerin.