Märkte am Mittag

Dax klettert auf neues Allzeithoch

Im dünnen Feiertagshandel spüren die Aktienmärkte weiter Rückenwind. Am Mittag markiert der deutsche Leitindex einen neuen Höchststand.

Dax klettert auf neues Allzeithoch

Märkte am Mittag

Dax klettert auf neues Allzeithoch

tom Frankfurt

Im frühen Handel an „Christi Himmelfahrt“ hat der deutsche Leitindex seine Gewinnserie der vergangenen vier Handelstage fortgesetzt. Am Mittag kletterte der Dax auf ein neues Allzeithoch bei 18.571 Zählern. Gerade einmal vier Punkte darunter liegt das bisherige Rekordhoch, das das Börsenbarometer Anfang April markiert hat. Dagegen verzeichneten MDax und Euro Stoxx 50 bis zum Mittag moderate Verluste von 0,2 bzw. 0,5%.

Aus den USA kamen eher durchwachsene Vorgaben. Im Rampenlicht stand angesichts der wenigen Nachrichten aus Europa dagegen die chinesische Wirtschaft. Überraschend starke Außenhandelsdaten für April weckten Hoffnungen auf eine Erholung in der Volksrepublik. Die Exporte Chinas stiegen im vergangenen Monat im Jahresvergleich um 1,5%. Im März waren sie um 7,5% gefallen, der erste Rückgang seit November. Die Importe stiegen im April um 8,4% und übertrafen damit den erwarteten Anstieg von 4,8%.

Unter den Einzelwerten zeigten sich Tech-Werte uneinheitlich. Sie reagierten damit kaum darauf, dass der Chip-Entwickler Arm Holdings, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt, mit seiner Umsatzprognose für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2024/25 hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Infineon legen zu

Die Aktie des Münchener Chipherstellers Infineon legte um 0,8% zu. Experten der US-Großbank Morgan Stanley hatten das Kursziel auf 45 von 40 Euro angehoben.  Im SDax gewannen Süss Microtec 0,7%. Nur die Papiere des Zulieferers Aixtron schwächelten mit minus 0,9 Prozent.

In den Blick der Anleger rückten zudem die Anteilsscheine von Renk, denn sie ersetzen seit diesem Morgen Varta im Index der kleineren Werte, dem SDax. Für die Aktien des erst seit Anfang Februar börsennotierten Panzergetriebe-Herstellers ging es an der Index-Spitze um 4,1% nach oben. Der Batteriehersteller Varta wurde, wie von der Deutschen Börse zuvor angekündigt, aus dem Index entfernt, da er wegen eines Hackerangriffs den geprüften Jahresfinanzbericht nicht fristgerecht hatte veröffentlichten können.

Ansonsten wurden viele Aktien hierzulande an diesem Tag ex Dividende gehandelt, so etwa Allianz, Mercedes, MTU und Vonovia im Dax oder auch Freenet und Fuchs aus dem MDax.

Im Rampenlicht an der Börse in Madrid standen die Banken. Ein feindliches Übernahmeangebot der Konkurrentin BBVA trieb die Aktie von Banco Sabadell um 4 Prozentpunkte an. BBVA verloren im Gegenzug knapp 6%. Das in Bilbao ansässige Geldhaus wendete sich direkt an die Sabadell-Aktionäre, nachdem die kleinere Rivalin ihre Kaufofferte abgelehnt hatte. BBVAs Angebot bewertet sie mit rund 12 Mrd. Euro, was einem Aufschlag von 30% auf den Aktienkurs von Anfang vergangener Woche entspricht. Sabadell sieht die Offerte als zu niedrig an. 

Die Aussicht auf eine stärkere Nachfrage aus China stützte die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 84,01 bzw. 79,45 Dollar pro Barrel. Zur Kauflaune der Investoren trug auch ein Anstieg der US-Vorräte bei. Die Lagerbestände des weltweit größten Ölverbrauchers gingen überraschend stark zurück, da die Raffinerieaktivität in Erwartung einer höheren Nachfrage nach Benzin in der Urlaubssaison zugenommen habe, erläuterten die Experten von ANZ Research.