WERTBERICHTIGT

Sondersteuer als Druckmittel

Börsen-Zeitung, 3.12.2020 Es ist eine Frage, die Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire seit Beginn der Coronakrise bewegt: Werden die Versicherungen mitspielen? Immer wieder hat er sie seit Ausbruch der Pandemie gedrängt, der...

Sondersteuer als Druckmittel

Es ist eine Frage, die Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire seit Beginn der Coronakrise bewegt: Werden die Versicherungen mitspielen? Immer wieder hat er sie seit Ausbruch der Pandemie gedrängt, der heimischen Wirtschaft zu helfen. Sie sollten zumindest die Prämien für Restaurants, Cafés und Hotels einfrieren, fordert Le Maire. Bisher ohne Erfolg. Nun platzte ihm der Kragen. Sollten die Versicherungen nicht bis Montag zustimmen, werde die Regierung einen Zusatzantrag des Senats zum Haushaltsgesetz unterstützen, der eine Sondersteuer von 2 % auf Prämien von Schadensversicherungen vorsieht. Diese Sondersteuer dürfte rund 1,2 Mrd. Euro kosten, schätzt der Verband französischer Versicherungen. Die stehen in ihrer Heimat ohnehin in der Kritik, seit bekannt wurde, dass sie bei der Erneuerung von Verträgen nun Ausschlussklauseln für Pandemien eingefügt und teilweise auch noch die Beiträge erhöht haben. Für Restaurants und Cafés, die noch bis mindestens bis zum 20. Januar geschlossen bleiben müssen, brachte das das Fass zum Überlaufen. wü