US-Konjunktur

Auftragsplus bei langlebigen Gütern stützt US-Industrie

Die US-Industrie hat im März den zweiten Monat in Folge eine solide Zunahme der Neuaufträge verzeichnet. Enttäuschend fiel hingegen die Produktivität aus.

Auftragsplus bei langlebigen Gütern stützt US-Industrie

Auftragsplus bei langlebigen Gütern stützt US-Industrie

Geringe Produktivität im ersten Quartal treibt Lohnkosten

det Washington

Die Auftragslage in der US-Industrie hat sich im März weiter verbessert und bestätigt die Notenbank in ihren vorsichtig optimistischen Konjunkturprognosen. Die saisonbereinigten Neuaufträge stiegen nach Angaben des Handelsministeriums im März um 1,6% zum Vormonat. Im Februar hatten die Bestellungen um 1,2% zugelegt.

Als Stütze erwiesen sich abermals langlebige Güter, bei denen das Ministerium ein Plus von 2,6% feststellte. Bei Zivilflugzeugen stiegen die Aufträge um 30,6%. Bei Schiffen und Booten, die allerdings ein deutlich geringeres Volumen haben, legten die Bestellungen sogar um 57,7% zu. Die Auftragseingänge für Verbrauchsgüter kletterten um 0,6%.

Produktivität schwächer

Unterdessen ist die Produktivität der US-Wirtschaft im ersten Quartal deutlich schwächer ausgefallen und könnte aufgrund des starken Anstiegs der Lohnkosten die Inflation wieder anheizen. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, stieg die Produktivität ohne Berücksichtigung des Agrarsektors saisonbereinigt und aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,3%. Erwartet hatten Bankvolkswirte eine Zunahme um 0,9%. Im Schlussquartal 2023 hatte das BLS einen Anstieg um 3,5% gemessen. 

Die Löhne und Gehälter legten zwar um 5,0% zu. Gepaart mit dem geringen Produktivitätsanstieg um 0,3%  führte dies zu einem Anstieg der Lohnstückkosten um 4,7%. Das ist die stärkste Zunahme, die das Ministerium seit einem Jahr ermittelt hat. Zuvor hatte das BLS für das erste Quartal aufgrund der höheren Löhne und Gehälter auch einen überraschenden Anstieg der Arbeitskosten gemeldet. Zwar hat die Notenbank als positiv hervorgehoben, dass die Löhne seit einiger Zeit wieder stärker anziehen als die Inflationsrate. Die höheren Reallöhne bedeuten zum einen eine Stärkung der Kaufkraft der Haushalte. Nun wächst allerdings die Sorge, dass die geringe Produktivität und die steigenden Lohnstückkosten gleichzeitig die Teuerungsrate höher treiben könnten.  

Handelsdefizit weiter hoch

Kaum verändert war im März die Schräglage im US-Außenhandel. Nach Angaben des Handelsministeriums schrumpfte der saisonbereinigte Fehlbetrag im Handel mit Waren und Dienstleistungen um 0,1% auf 69,4 Mrd. Dollar. Die Ausfuhren gingen um 2,0% und die Einfuhren um 1,6% zurück.

Der Fehlbetrag im Handel mit Waren legte um 0,8 Mrd. Dollar zu und erreichte 92,5 Mrd. Dollar. Der Überschuss bei Dienstleistungen kletterte um 0,9 Mrd. Dollar auf 23,1 Mrd. Dollar. Im Warenhandel stieg das bilaterale Defizit gegenüber China um 2,2 Mrd. auf 24,1 Mrd. Dollar. Der Überschuss der EU kletterte um 1,9 Mrd. auf 19,5 Mrd. Dollar.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.