Noch bis vor wenigen Tagen galt Kasper Rorsted als Verkörperung des idealen Topmanagers eines Blue Chips. Doch das Bild des lupenreinen Vorstandsvorsitzenden von Adidas hat einen empfindlichen Kratzer abbekommen. Kaum hat er das PR-Desaster um die geplante Aussetzung von Mietzahlungen für die Verkaufsläden während der Coronakrise mit einer öffentlichen Entschuldigung beendet, setzt sich der sportliche Däne abermals mit dem heiklen Thema Hilfskredite von der KfW in die Nesseln. Am Freitag sickerte durch, dass der fränkische Dax-Konzern um Darlehen von der Staatsbank buhlt. Adidas wollte sich dazu nicht näher äußern. Geht es dem Unternehmen wegen der Pandemie mittlerweile so schlecht, dass der CEO auf solche Stützungsdarlehen angewiesen ist? Ein Blick in die Bilanz zeigt, dass Rorsted das verneinen müsste. Zwar brechen dem Konzern derzeit wegen des von Behörden aufgezwungenen operativen Stillstands die Einnahmen weg, Adidas steht aber in Bezug auf die Bruttoliquidität immer noch relativ stabil da. Rorsted handelt opportun, von einer Existenzkrise ist Adidas weit entfernt.sck