Aufsichtsratschefs von BASF und Munich Re gegen Kritik wiedergewählt
BASF-Aufsichtsratschef bleibt im Amt
Wiederwahl von Bock gegen Kritik von ISS – Auch Munich Re obsiegt
swa Frankfurt
Berichte Seiten 8 und 10 Personen Seite 24Kein hohes Ergebnis, doch es reicht für den Verbleib im Amt: BASF-Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Bock ist mit 67,94% der Stimmen gegen die Empfehlung des einflussreichen Stimmrechtsberaters ISS wiedergewählt worden. Der Proxy Advisor hatte moniert, dass Bock als ehemaliger CEO des Chemieunternehmens nicht unabhängig ist, und hatte sich gegen die Wiederwahl ausgesprochen. Den Vorschlägen von ISS folgen viele institutionelle Investoren. Entlastet wurde der BASF-Aufsichtsrat mit 93,2% der Stimmen.
Uneinheitliche Reaktionen
Im Kreis deutscher Fondsgesellschaften gab es unterschiedliche Reaktionen auf die ISS-Empfehlung. Deka Investment stimmte gegen die Wiederwahl von Bock, begründete dies aber primär mit einer zu einseitigen Besetzung des Vorstands mit „Eigengewächsen“, der Ausgestaltung der Vorstandsvergütung und der unterdurchschnittlichen Aktienkursentwicklung. Union Investment stimmte für Bock, weil es „mehr als unglücklich“ wäre, wenn gleichzeitig CEO und Aufsichtsratschef das Unternehmen verlassen. Auch DWS Investment votierte für Bock, mit der Begründung, die von ISS von zwei auf fünf Jahre ausgedehnte Cooling-off-Periode als Kriterium der Unabhängigkeit könne nur für Neubestellungen gelten.
Rückendeckung für Bomhard bei Munich Re
ISS hatte sich mit Blick auf mangelnde Unabhängigkeit auch gegen die Wiederwahl von Munich-Re-Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard ausgesprochen. Er erhielt mit 72,53% der Stimmen mehr Rückendeckung von den Aktionären als Bock.