Solartechnik

SMA Solar leidet unter Nachfrageschwäche – Aktie bricht ein

Der hessische Wechselrichterhersteller hat im ersten Quartal einen leichten Rückgang beim Umsatz und eine deutliche Verringerung beim operativen Ergebnis verzeichnet. Die Aktie des MDax-Unternehmens brach am Dienstag zeitweise zweistellig ein.

SMA Solar leidet unter Nachfrageschwäche – Aktie bricht ein

Die schleppende Nachfrage als Folge voller Lager seiner Kunden hat das Wachstum des Wechselrichter-Herstellers SMA Solar zum Jahresauftakt gebremst. Der Umsatz im ersten Quartal lag mit knapp 362 Mill. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (367 Mill. Euro), wie SMA Solar am Donnerstag im hessischen Niestetal mitteilte. Das Geschäft mit industriellen Großprojekten legte zwar deutlich zu, konnte die schwache Nachfrage nach privaten und gewerblichen Solaranlagen aber nicht ausgleichen. Von der seitens des Vorstands bestätigten Jahresprognose ließen sich Anleger nicht beruhigen: Die Aktie brach phasenweise prozentual zweistellig ein.

Zuletzt verlor das Papier noch 8% auf 46,02 Euro. Das Minus seit Beginn des laufenden Jahres vergrößert sich damit auf fast ein Viertel. Seit 12 Monaten in den MDax-Wert investierte Anleger müssen sogar einen Abschlag von mehr als der Hälfte verkraften.

Der Auftragseingang reduzierte sich im Vergleich zu Beginn des Jahres wegen des rückläufigen Produktgeschäfts von 1,7 auf knapp 1,5 Mrd. Euro. Rund drei Viertel der Aufträge entfallen auf die Produkte, der Rest auf den Service.

Ergebnisse klar unter Markterwartungen

Jefferies-Analyst Constantin Hesse merkte an, dass sich der Auftragseingang auch im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres verlangsamt habe. Dies sei zum einen auf das saisonbedingt schwächere Großkunden-Geschäft zurückzuführen, als auch auf weitere stornierte Bestellungen seitens privater und gewerblicher Kunden. Das habe die Profitabilität belastet. Insgesamt lagen die Ergebnisse ihm zufolge klar unter den Markterwartungen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank wegen gestiegener Kosten sowie weniger profitabler Aufträge um fast 17% auf knapp 50 Mill. Euro. Darin enthalten ist ein Einmalertrag von knapp 20 Mill. Euro für den Verkauf der SMA-Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Elexon. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn nahezu auf 28,5 Mill. Euro.

Analyst Hesse merkte zudem an, dass die bestätigte Jahresprognose eine signifikante Beschleunigung des Auftragseingangs und des Umsatzes im zweiten Halbjahr nötig mache.

SMA-Chef Jürgen Reinert erwartet 2024 einen Umsatz zwischen 1,95 und 2,22 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn von 220 bis 290 Mill. Euro. 2023 erzielten die Hessen 1,9 Mrd. Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis in Höhe von 311 Mill. Euro.