Arbeitsmarkt

MINT-Fachkräfte fehlen auch in der Konjunkturflaute

Die Lücke bei Arbeitskräften mit mathematisch-naturwissenschaftlicher Prägung wird immer größer. Dies droht jetzt auch die Klimatransformation zu bremsen, warnt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

MINT-Fachkräfte fehlen auch in der Konjunkturflaute

MINT-Fachkräfte
fehlen auch in der
Konjunkturflaute

lz/Reuters Frankfurt

Trotz schwacher Konjunktur bleibt die Arbeitskräftelücke in den MINT-Berufen weiterhin sehr groß und bremst die Konjunktur sowie die Modernisierung der deutschen Wirtschaft aus. Im vergangenen März konnten nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) 244.400 Jobs für Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) nicht besetzt werden. Im Vorjahr ist die Lücke wegen des geringeren Wirtschaftswachstums zwar um 20,4% gesunken, doch aus demografischen Gründen und wegen eines zu geringen Interesses an MINT-Fächern rechnen die Experten damit, dass die Lücke bald noch weiter aufklafft, sofern nicht politisch gegengesteuert werde. Das ist aus Sicht der befragten Unternehmen auch notwendig, um die Klimatransformation zu meistern. Sie votieren deshalb für mehr Investitionen des Staates in das Bildungssystem. „Die Erstsemesterquoten in MINT-Studiengängen sind von 2016 bis heute um 10% gesunken, der Anteil der leistungsstarken PISA-Schülerinnen und -Schüler hat sich in den letzten zehn Jahren in Mathematik halbiert“, warnt IW-Experte Axel Plünnecke. Ohne Erfolge bei der Zuwanderung würden deshalb bald 442.000 MINT-Fachkräfte zusätzlich fehlen. Laut einer ergänzenden IW-Studie sehen 29% der Unternehmen in fehlenden Fachkräften ein Hemmnis, um sich bei Klimaschutz und Energiewende besser aufzustellen.