Post-Corona-Welt im Blick

Alliance Bernstein sieht Impfstoffentwicklung als Treiber für Aktien

Post-Corona-Welt im Blick

Die Fondsgesellschaft Alliance Bernstein ist für Aktien für das kommende Jahr optimistisch gestimmt. Dafür sprechen unter anderem die erfolgreiche Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus. Die Bondrenditen sollten niedrig bleiben.kjo Frankfurt – Mit Blick auf das Jahr 2021 sollten sich Anleger für eine Post-Corona-Welt positionieren. Angesichts der guten Nachrichten über die erfolgreiche Entwicklung von Impfstoffen gegen das Virus und des inzwischen weitestgehend feststehenden Ergebnisses der US-Wahlen dürfte 2021 nach Einschätzung der Fondsgesellschaft Alliance Bernstein (AB) ein Jahr werden, in dem sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt. Dafür spreche auch die Tatsache, dass die Zinssätze auf niedrigem Niveau verankert bleiben, während die Notenbanken und Regierungen eng zusammenarbeiten werden, um staatliche Konjunkturprogramme in die Wege zu leiten. “In der nahen Zukunft dürfte allerdings die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Corona-Lage und der Übergang zu einem neuen US-Präsidenten für eine weiterhin hohe Volatilität sorgen”, sagt Karen Watkin, Portfoliomanagerin bei AB.Für Aktien erwarten Watkin positive und überdurchschnittliche Erträge, bedingt durch eine anhaltende Normalisierung der Konjunktur sowie Prognosen für ein solides Gewinnwachstum. In diesem Jahr hätten sich Aktien sehr unterschiedlich entwickelt. Das eröffne 2021 Chancen für bestimmte Anlagestile und in bestimmten Sektoren. “Während die Verkaufswelle im März alle Branchen und Sektoren gleichermaßen erfasste, war die Erholung sehr differenziert und die Gewinner und Verlierer von Covid-19 kamen deutlich zutage. Wachstumstitel erwiesen sich als Nutznießer des Lockdowns: Sie profitierten vor allem davon, dass die Pandemie einige Langzeittrends beschleunigte”, so Watkin. Diese Papiere hätten seit Jahresbeginn rund 15 % zugelegt. Verluste bei ImmobilientitelnAndere Bereiche mussten laut Watkin dagegen schwere Verluste hinnehmen. Einen schweren Nachfrageeinbruch hätten etwa Titel von Unternehmen aus dem Immobiliensektor erlebt, der stark unter den Folgen der Pandemie leide. Sie hätten seit Jahresbeginn Verluste hinnehmen müssen. Auch Unternehmen, die ihre bisher hohen Dividendenzahlungen kürzen oder aussetzen mussten, um ihre Bilanzen zu schonen, würden mit einem Abschlag von rund 13 % immer noch im negativen Bereich liegen. Der Ertragsabstand zwischen Wachstumsaktien und dividendenstarken Titeln sei so groß wie seit 25 Jahren nicht mehr. “Das birgt Chancen: Impfstoffe in greifbarer Nähe könnten unserer Ansicht nach als Katalysator dienen und aufgestaute Erträge freisetzen, wenn sich jene Unternehmen, die bisher als Covid-19-Nachzügler gemieden wurden, allmählich auf eine Erholung zubewegen”, sagt Watkin.”Obwohl wir auch für 2021 mit sehr niedrigen Zinsen rechnen, bleibt die Duration von Staatsanleihen aus Industrieländern unserer Ansicht nach weiterhin von Bedeutung. Denn falls die Unsicherheit erneut zunehmen sollte, können diese Wertpapiere auf mittlere Sicht zu einer Streuung von Aktienrisiken beitragen trotz langfristig unveränderter oder gar negativer Renditen”, meint Watkin. Zwar dürften die langfristigen Erträge für die meisten Assetklassen nach Einschätzung von AB positiv bleiben; dennoch sollten sich Anleger auch darauf einstellen, dass erhöhte Unsicherheit für Volatilität an den Märkten sorgen werde.