"2021 wird ein gutes Jahr"

BayernLB: Geldpolitik unterstützt risikoreiche Assets - Dax-Anstieg auf 14 000 Punkte erwartet

"2021 wird ein gutes Jahr"

Die BayernLB ist überzeugt, dass Anleger im kommenden Jahr mit Risiko-Assets gut fahren werden. Zur Begründung verweist sie vor allem auf die anhaltenden massiven Stützungsmaßnahmen der Notenbanken. Das Institut erwartet in Abhängigkeit von Fortschritten im Kampf gegen die Pandemie eine Erholung der Wirtschaft und den Dax Ende 2021 bei 14 000 Zählern.ck Frankfurt – Nach Einschätzung der BayernLB werden Risiko-Assets im nächsten Jahr eine gute Wahl sein. In einem Pressegespräch verwies der Chefvolkswirt des Instituts, Jürgen Michels, zur Begründung auf die Geldpolitik. “Die Bilanzexplosion der Notenbanken wird sich mit wenig verringertem Tempo fortsetzen.” Eine weiterhin üppige Liquidität und niedrig bleibende Anleiherenditen würden risikoreiche Assets weiterhin unterstützen. EZB legt nachMichels zufolge wird die Europäische Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche nachlegen und ihr Corona-Notfallanleihekaufprogramm PEPP um 250 Mrd. Euro und ihr reguläres Anleihekaufprogramm APP um 120 Mrd. Euro ausweiten. Damit würden sich ihre Anleihekäufe 2021 auf 1 170 Mrd. Euro nach 1 150 Mrd. Euro im laufenden Jahr belaufen. Möglich seien zudem Maßnahmen bezüglich der TLTRO-Geldspritzen. Hier hält Michels weitere Tranchen, längere Laufzeiten und gegebenenfalls auch günstigere Konditionen für denkbar. Eine Leitzinssenkung hält er für unwahrscheinlich, ebenso strategische Änderungen und eine explizite Zinskurvenkontrolle. Goldprognose 2 200 DollarAuch die Fiskalseite wird die Wirtschaft Michels zufolge weiter unterstützen, auch wenn seiner Auffassung nach Abstriche gemacht werden müssen, was das US-Fiskalpaket betrifft. Denn die Republikaner würden nach der noch anstehenden Stichwahl im Bundesstaat Georgia voraussichtlich die Mehrheit im Senat behaupten, was die Möglichkeiten des neuen Präsidenten Joe Biden begrenze. Die BayernLB ist in diesem Umfeld für Unternehmensanleihen und Aktien zuversichtlich. Den Dax erwartet sie in zwölf Monaten bei 14 000 Zählern, den S&P 500 bei 3 750 Punkten. Auch der zuletzt schwächelnde Goldpreis wird zulegen. Die Bank erwartet ihn in zwölf Monaten bei 2 200 Dollar. Michels verwies auf die negativen Realzinsen in den Vereinigten Staaten, die positive Effekte auf das Edelmetall hätten. Immobilien bleiben gefragtAn den Immobilienmärkten ergebe sich ein differenziertes Bild. Durch die Corona-Pandemie gebe es einen massiven Einbruch in den Bereichen Hotel und Einzelhandel. Dagegen hätten sich die Bereiche Wohnen und Logistik nach dem Einbruch vom März gut erholt. Bei den Büroimmobilien werde es in Zukunft darauf ankommen, wie sich das Homeoffice entwickeln werde. Nach wie vor gebe es Bedarf an Büroimmobilien. Derzeit stiegen die Wohnimmobilienpreise weiter, während sich die Büroimmobilien seitwärts entwickelten. Insgesamt werde sich der positive Immobilientrend fortsetzen. Für die Wohnimmobilienpreise erwartet Michels im nächsten Jahr einen Anstieg um 3,5 %, für Gewerbeimmobilien einen Preisrückgang um 2,5 %. Da die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben, werde der Trend zu Immobilien anhalten. 2022 werde es auch zu einer Belebung am Gewerbeimmobilienmarkt kommen. Michels rechnet mit Anstiegen der Wohn- und der Gewerbeimmobilienpreise um 4 % und 3,25 %.Die Wirtschaft wird sich Michels zufolge deutlich erholen. Mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen werde es zu einer Wiederannäherung an einen normalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zustand kommen. “2021 wird ein gutes Jahr”, sagte Michels, der betonte, dass dies auch auf den Basiseffekt durch den Einbruch dieses Jahres zurückzuführen sei. Die BIP-Wachstumsschwankungen würden im nächsten Jahr kleiner. Erst ab Mitte 2021 werde eine stetige Erholung einsetzen. Deutschland werde Ende 2022 wieder Vorkrisenniveau erreichen, der Euroraum insgesamt erst Ende 2023. Die Weltwirtschaft wird der BayernLB zufolge nach einem Einbruch um 4,2 % in diesem Jahr um 4,3 % wachsen. Für Deutschland prognostiziert sie ein BIP-Wachstum von 3,1 % nach einem Rückgang um 5,4 %. Der Euroraum wird ihrer Meinung nach deutlich stärker um 3,9 % wachsen, dies allerdings nach einem wesentlich heftigeren Einbruch um 7,1 %.