Demokratie und Europa

Appell der Finanzplatz-Akteure gegen Fremdenfeindlichkeit

Ein breites Bündnis aus Bundesbank, Geldinstituten und Finanzinstitutionen hat in einem Appell Stellung gegen Rechtsruck und Demokratiefeindlichkeit bezogen. Er ist auch ein Statement für ein freiheitliches und tolerantes Europa als Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg.

Appell der Finanzplatz-Akteure gegen Fremdenfeindlichkeit

Europawahl 2024

Appell der Finanzplatz-Akteure gegen Fremdenfeindlichkeit

Bundesbank-Chef Nagel warnt vor Demokratiegefahren

lz Frankfurt

Ein breites Bündnis aus Bundesbank, Banken, Sparkassen und Finanzinstitutionen in Frankfurt wendet sich in einem Appell gegen einen Rechtsruck, demokratiefeindliche Umtriebe und gegen Ausländerfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft. Zugleich wirbt es anlässlich des Europa-Tages am 9. Mai für ein „demokratisches, freiheitliches und tolerantes Europa“ als Grundlage für ein friedliches und auch wirtschaftlich erfolgreiches Zusammenleben.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hält als einer der Initiatoren mehr Engagement für erforderlich: „Europa braucht das Engagement von uns allen. Unsere Europäische Union ist keine Selbstverständlichkeit: Sie lebt davon, dass wir uns für gemeinsame, demokratische Werte einsetzen, dass wir diese Werte weiter mit Leben füllen und gegen Angriffe schützen.“ Erst jüngst haben Gewalttaten gegen Politiker für Erschütterungen gesorgt und die Verletzlichkeit der demokratischen Grundordnung aufgezeigt.

Basis für Wachstum, Wohlstand und Gemeinwohl

Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance, verweist daher auch auf die Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg der Region und Europa: „Ein demokratisches, freiheitliches und tolerantes Europa ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben und die Basis für wirtschaftliches Wachstum, Wohlstand und das Gemeinwohl. Davon profitiert auch unser Frankfurter Finanzplatz.“

Im Appell heißt es, der Standort mit mehr als 70.000 Beschäftigten, 280 Banken und Kreditinstituten, Aufsichtsbehörden, der Deutschen Börse sowie der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank könne „nur gedeihen, wenn wir offen sind für Menschen und Ideen. Nur so können wir die vielfältigen Fähigkeiten und Erfahrungen nutzen“. Toleranz und Menschenwürde ebenso wie Offenheit für den Austausch über Grenzen hinweg bildeten die Basis Europas und der Finanzbranche. Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit schadeten Europa, Deutschland, dem Finanzplatz und unser aller Zusammenleben.

Neben der Bundesbank und dem Verband Frankfurt Main Finance unterstützen das Land Hessen, die Städte Eschborn, Frankfurt und Offenbach, der Bankenverband, der DSGV, FIRM, das Green and Sustainable Finance Cluster Germany, die KfW, der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen sowie der Verband der Auslandsbanken in Deutschland e.V. und die WM Gruppe, zu der auch die Börsen-Zeitung gehört, diesen Appell.