AKTIEN

Dax sucht vergeblich nach Impulsen

Bayer stürzen ab - Infineon profitieren von positiven Geschäftssignalen

Dax sucht vergeblich nach Impulsen

xaw Frankfurt – Nach einem starken Start haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag ihre Dynamik eingebüßt. Zeitweise stieg der Dax bis auf 12 835 Punkte, rutschte dann aber ab und schloss mit einem leichten Minus von 0,2 % auf 12 731 Zählern. Der Euro Stoxx 50 hielt sich länger über dem Vortagesniveau, gab schließlich aber ebenfalls um 0,2 % auf 3 187 Punkte nach.Kurzzeitig stützte die aufgehellte Stimmung der Industrieunternehmen in der Eurozone die Kurse. So stieg der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex gemäß einer zweiten Schätzung um zwei Zähler auf 53,7 Punkte und blieb über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.Allerdings machten sich im Anschluss Faktoren bemerkbar, die bei den Investoren bereits zuletzt für Zurückhaltung gesorgt hatten. Einerseits bleibt die Brexit-Situation für die Marktteilnehmer schwer absehbar. Andererseits belasteten der US-Wahlkampf und die Möglichkeit neuer Corona-Restriktionen das Sentiment, kommentieren die Analysten der Helaba. Nun könne die bevorstehende Berichtssaison für das dritte Quartal für neue Spannung sorgen.Unter den Einzelwerten im Dax stachen zwei Titel heraus. Bayer stürzten um 13,1 % auf 46,34 Euro ab, nachdem der Chemie- und Pharmakonzern zusätzliche Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe angekündigt und einen trüben Ausblick für das Agrargeschäft bekannt gegeben hatte. Die Analysten von Warburg Research zeigten sich überrascht, dass Bayer auch 2021 derart heftige Corona-Auswirkungen erwartet. Dass der Konzern zugleich ein Effizienzprogramm für die Pharmasparte auflege, ergebe angesichts der in den kommenden Jahren auslaufenden Patente für wichtige Medikamente aber Sinn. Daher empfehlen die Analysten die Aktie weiterhin zum Halten. Tagessieger im deutschen Leitindex blieben hingegen Infineon mit einem Kursanstieg um 7,6 % auf 25,95 Euro. Die Aktie des Halbleiterproduzenten profitierte von positiven Geschäftssignalen des in Amsterdam ansässigen Chipkonzerns STMicroelectronics. Dieser hob seinen Ausblick für das laufende Jahr bereits zum zweiten Mal an. Bereits in der vergangenen Woche hatte Infineon-CEO Reinhard Ploss bekräftigt, durch neue Corona-Lockdowns nur einen minimalen Einfluss auf die Halbleiternachfrage zu erwarten.