Klage der Transkapitalbank

Beschlagnahmung von Commerzbank-Assets in Russland genehmigt

Ein Moskauer Gericht erlaubt die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der Commerzbank und einer J.P.- Morgan-Tochter in Russland. Betroffen sind rund 12,4 Mill. Euro. Der Antrag der Transcapitalbank wurde aufgrund von Sanktionen des US-Finanzministeriums gestellt. Die betroffenen Banken haben sich bisher nicht geäußert.

Beschlagnahmung von Commerzbank-Assets in Russland genehmigt

Commerzbank muss Beschlagnahmung hinnehmen

Russisches Gericht gibt Klage von Transcapitalbank statt

Reuters Frankfurt

Ein Moskauer Gericht hat die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der Commerzbank und einer Europa-Tochter der US-Großbank J.P. Morgan in Russland gestattet. Betroffen sind Vermögenswerte der beiden Institute von rund 12,4 Mill. Euro. Das Gericht entschied bereits am 26. April zugunsten eines Antrags der russischen Transcapitalbank. Das „Handelsblatt“ hatte zuvor am Dienstag darüber berichtet.

Vergeltung von US-Sanktionen

Das russische Geldhaus war 2022 nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine unter die westlichen Sanktionen gefallen. Der Antrag sei damit begründet worden, dass das US-Finanzministerium am 20. April 2022 Sanktionen gegen den Kläger verhängt habe, hieß es in einem Gerichtsdokument.

Banken schweigen zu dem Vorfall

Die Transcapitalbank antwortete nicht auf Anfragen zu dem Fall. J.P. Morgan und die Commerzbank lehnten Stellungnahmen ab. Interfax hatte bereits in der vergangenen Woche über das vorläufige Urteil berichtet. Westliche Banken und Unternehmen sind zunehmend um ihr Eigentum und um ihre Vermögenswerte in Russland besorgt, nachdem das Land auf die Verhängung der westlichen Sanktionen mit Vergeltungsmaßnahmen reagiert. Dazu gehört unter anderem die Beschlagnahmung und Pfändung von Assets.

Unternehmen, die das Land verlassen, werden zudem gezwungen, ihre russischen Geschäfte mit erheblichen Preisnachlässen zu verkaufen. Oft wird nur ein symbolischer Rubel gezahlt.

Westliche Unternehmen noch immer in Russland präsent

Rund tausend Firmen sind laut einer Analyse der Yale School of Management bereits aus Russland ausgestiegen. Weiterhin sind aber noch Hunderte Firmen, darunter der französische Einzelhändler Auchan und Benetton, in dem Land tätig oder haben ihre Geschäfte dort lediglich auf Eis gelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Banken im Euroraum wiederholt aufgefordert, ihr Engagement in Russland zu beenden und sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen. 

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